10.09.2022: Edinburgh – Frankfurt – Böblingen
Heute ging es leider schon wieder nach Hause. Wir hatten noch den ganzen Vormittag zur freien Verfügung, die Sonne kam raus und der Himmel wurde immer blauer – ein schöner Abschluss unserer wunderbaren Reise.
In kleinen Gruppen ging es zum Stadtviertel Haymarket in der Nähre unseres Hotels oder nochmal rein nach Edinburgh. Einige pilgerten zum Palast der königlichen Familie Holyrood, da dort viele Schotten und auch Touristen Blumen für die Lisbeth hingelegt hatten.
Andere waren in der Alt- und Neustadt unterwegs, um nochmal Fish and Chips zu essen, ein Guiness oder Wein zu trinken und Geld für Souvenirs auszugeben.
Um 14 Uhr war wieder Treffpunkt und alle waren pünktlich mit gefüllten Rücksäcken und Taschen am Hotel. Und dann ging’s auch schon Richtung Flughafen. Mit einem kleinen Wermutstropfen fuhr eine Sängerin wieder nach Hause, denn gestern wurde ihr der Geldbeutel in einem Geschäft geklaut und es hat viele Nerven gekostet, die Karten sperren zu lassen. Gott sei Dank war der Reisepass noch da.
Kaum am Flughafen, wurde schon eine Verspätung von 30 Min. angekündigt. Na super. Aber letztendlich blieb es dabei. Alle Koffer waren in Frankfurt bei der Gepäckausgabe da und nach einer halben Weltreise zu Fuß mit Gepäck zum Busbahnhof, ging es mit unserem bestellten Bus nach Böblingen.
Und dann musste jeder noch schauen, wie man von Böblingen nach Hause kommt. Um 01:30 Uhr nicht ganz einfach.
Nochmals vielen Dank an Conny für die vielen Informationen über Schottland, den beiden Busfahrern Keith und Mark für die gute Beförderung, den vielen Spendern von Getränken und Süßigkeiten zur Versorgung im Bus und Clemens für die musikalische Betreuung. Und natürlich vor allem Danke an Klaus und Waltraud für die wieder perfekte Organisation der Reise. Wir hatten wieder soviel Highlights in den 10 Tagen – ohne euch wäre das nicht möglich gewesen.
Mòran taing
Ein Nachtreffen ist schon in Planung und dann müssen wir ja wieder das nächste Ziel aussuchen, oder ?
09.09.2022: Edinburgh
Der Tod von HM Queen Elizabeth II hatte dazu geführt, dass unsere geplante Schlossführung leider nicht statt gefunden hat. Schade, aber vollkommen verständlich. Viele öffentliche Einrichtungen waren geschlossen, alle Flaggen waren auf Halbmast und es wurden auch schon Vorbereitungen für die Straßensperren getroffen, da die Queen am 11.09.in Edinburgh aufgebahrt wird.
Conny hat uns aber wieder mit sehr viel Engagement mit dem Bus durch die Alt- und die Neustadt geführt und hatte wieder viel geschichtliches und architektonisches im Köcher.
Die Altstadt wurde erstmals urkundlich 854 erwähnt, während die Neustadt aus dem 18. Jahrhundert stammt, genauestens geplant wurde und deren Straßen so angelegt wurden, dass das Layout Ähnlichkeit mit dem Union Flag haben sollte. Beide Teile sind UNESCO Weltkulturerbe, umrahmen Edinburgh Castle und sind der Anziehungspunkt für die vielen Besucher. Also eine Stadt mit einer sehr bewegten Vergangenheit.
Sozusagen als Ersatz für die Führung fuhren wir noch zu den 3 Häfen und konnten dort die Britannia, das königliche Schiff, bestaunen, allerdings auch nur von aussen. Mit diesem Schiff hat Queen Elizabeth sehr viele ihrer Reisen unternommen und es einmal als ihr eigentliches Wohnzimmer bezeichnet.
Jetzt waren wir gerüstet für die Erkundung auf eigene Faust, haben uns von Conny herzlich verabschiedet und haben uns in kleinen Gruppen ins Getümmel gestürzt. Der Wettergott meinte es gut mit uns, da es sehr windig war und somit die Wolken vertrieben wurden und wir weitestgehend trockengeblieben sind.
In den Highlands und auch hier fiel auf, dass es keine Jalousien oder Fensterläden gibt und wenn es mal Fensterläden gibt, dann sind sie innen. In vielen Häusern der Neustadt waren die Schlafzimmer übrigens meist im Erdgeschoss, weil die Herren im Schnitt pro Tag eine Flasche Whiskey getrunken haben und es dann beim Nachhause kommen aus den Pubs und Clubs nicht mehr in die oberen Stockwerke geschafft hätten (eine der recherchierten Anekdoten von Conny).
In Edinburgh gab es so viel zu entdecken, dass unsere Zeit hier bei weitem nicht ausreichte
Chi mi a-rithist thu (auf Wiedersehen)
08.09.2022: Glasgow – Stirling – Edinburgh
Heute war wieder ein gemütlicher Tag, der mit einer Stadtführung mit dem Bus und zu Fuß in Glasgow begann. Conny hatte wieder sehr viele interessante Informationen und Geschichten für uns. The Cathedral of Glasgow konnten wir auch von innen besichtigen und natürlich haben wir dort, nach einer offiziellen Genehmigung durch den Kirchenrat, auch gesungen. Das war wieder einer der Gänsehautmomente unserer Reise.
In dieser Kirche kann man per QR Code eine Cloud aufrufen und dort mehrere Werke des „Choir of the Glasgow Cathedral“ anhören – ein wirklich sehr guter Chor und eine schöne Werbung für den Chorgesang.
Glasgow ist die drittgrößte Stadt in Großbritannien und eine sehr lebendige Stadt, in der ganz alt, alt, neu und ganz neu eng beieinander liegen. Diese Stadt verwandelt sich ständig und ihr Motto lautet dementsprechend auch „People make Glasgow“. Das spiegelt sich auch im Riverside Museum wider, einer Ausstellung von Altem und Neuem: Autos, Fahrräder, Busse, Lokomotiven, Pferdewagen, Motorräder und vielem mehr.
Nach etwas Freizeit verließen wir Glasgow und starteten nach Sterling, schauten vom Castle auf das Umland oder bummelten durch die Stadt und dann ging es Richtung Edinburgh.
Wenn denn alle da gewesen wären, waren aber nicht. Denn eine kleine Gruppe hatte sich verlaufen, und kamen 10 Minuten zu spät zum Bus. Gott sei Dank hatte der Rest gewartet und ist nicht weitergefahren. Denn eigentlich gilt: Wer 1 Minute zu spät kommt, muss für alle singen. Wer 3 Minuten zu spät kommt, muss für alle tanzen und wer 5 Minuten zu spät kommt, muss dort singen und tanzen, wo der Bus gestanden hat. Bisher hatte es mit der Pünktlichkeit aber immer geklappt und Klaus lobte unsere tolle Truppe.
Also ging es zu unserer letzten Station unserer Reise und Conny meinte, dass derzeit die Hauptattraktion in Edinburgh die vielen Baustellen und Straßensperrungen sind. Das fiel uns beim Reinfahren zum Abendessen dann auch auf. Und wer Asterix bei den Briten gelesen hat, weiss jetzt auch, warum die Hausnummern so wichtig sind. Denn die vielen Häuserreihen sehen auch hier in Schottland fast gleich aus (auf dem Land gibt es dafür gar keine Hausnummern, sondern die Häuser haben Namen).
Und leider hatte uns der Regen nun am Abend doch noch eingeholt. Die Wettervorhersage sieht für Morgen durchwachsen aus, aber das trübt unsere Neugier auf Edinburgh nicht im geringsten.
07.09.2022: Tyndrum – Glencoe – Connel – Lochawe – Inveraray – Loch Lomond – Glasgow
Jetzt sind wir schon 5 Tage unterwegs und haben in 5 verschiedenen Hotels übernachtet. Da wird es langsam schwierig den Weg ins jeweilige Restaurant oder die Lobby oder ins Zimmer zu finden. Mal ging es vom Zimmer aus die Treppe runter, mal die Treppe rauf, dann gab es verschiedene Gänge und Treppenhäuser, mal Türschlüssel, mal -Karten, mal bewegt sich der Aufzug nur mit Karte und mal mit Knöpfen. Auf jeden Fall hat jeder mal mehr oder weniger schnell den gesuchten Ort gefunden, wenn auch manchmal mit Umwegen. Aber in einem sind sich die bisherigen Hotelrestaurats einig: Gemüse besteht nur aus Erbsen, Mais und ab und an Karotten. Kennt noch jemand die Werbung: Bonduell ist das famose …..
Heute stand eine lange Busfahrt über Glencoe, Connel und Inveraray nach Glasgow auf dem Programm. Also von den Highlands zu den Lowlands. Leider hatten wir ein bisschen bei den Photostopps gebummelt und somit konnten wir den Loch Lomond aus Zeitgründen nur vom Bus aus bewundern. Er ist neben Loch Ness wahrscheinlich der bekannteste See der ca. 12.000 Seen in Schottland. Und er hat die größte Fläche von Großbritannien mit einer Länge von 39 km und einer Breite von 1 – 10 km. Und er ist der einzige See der halb in den Highlands und halb in den Lowlands liegt. Wir haben natürlich den bekannten Volksong vom Loch Lomond im Bus gesungen. Hier die bekannte Version der schottischen Folk-Rock Gruppe Runrig Loch Mond YouTube Video
Das Highlight heute war natürlich eine Führung mit Whiskeyverkostung in der Auchentoshan Distillery kurz vor Glasgow. Es ist die einzige Brennerei, die Single Malt Whiskey 3 mal brennt, dafür auch schon viele Auszeichnungen eingeheimst hat und wir waren schon sehr gespannt.
Es war wirklich interessant, wie aus Gerste, Wasser und Hefe die Herstellung des Whiskey funktioniert und dass nur mit Naturmitteln ohne künstliche Zusätze ein sehr guter Tropfen entsteht. Die Aromen kommen dann von den verschiedenen Holzfässern: Bourbonfässer, Sherryfässer, Portfässer, Weinfässer aus den jeweiligen Herkunftsländern. Und dann heisst es warten und warten und warten. Der älteste Whiskey ist hier über 50 Jahre alt.
Und natürlich konnten wir auch probieren und die beiden engagierten Führerinnen haben uns genau erklärt, wie man Whiskey richtig genießt sollte. Nämlich zuerst immer mit der Nase und dann mit dem Gaumen (das kennen wir ja von unserem Weinviertele schon, oder ?). „Für einen Whiskeykenner ist nicht das Alter des Whiskeys das wichtigste, sondern nur der eigene Geschmack“, sagte unsere Führerin Mary. Wie wahr.
Leicht angeschickert und mit gefüllten Einkaufstüten haben wir uns mit dem Zottelmarsch für die engagierte Betreuung bedankt. Und auch unser Busfahrer Mark bekam ein Liedchen, da er uns heute verließ und Keith wieder an Bord kam.
In Glasgow war nach dem Zimmerbezug und dem Abendessen noch Zeit, den ein oder anderen Pub, für die Glasgow bekannt ist, zu testen.
Slàinte (Prost auf Gälisch)
06.09.2022: Tyndrum – Isle of Mull – Tyndrum
Heute ging es mit dem Bus von Tyndrum nach Oban in den Nordwesten und von dort mit Mann, Frau, Maus und Bus auf die Fähre zur Isle of Mull.
Nach 45 Min. Überfahrt und einem kleinen Ständchen auf dem Oberdeck im Freien, kamen wir auf der Insel an, die zu den Inneren Hebriden gehört. Landschaftlich ist es auf der einen Seite ähnlich wie auf dem Festland und dann doch wieder ganz anders. Dort leben ca. 3000 Einwohner und Schafe, viele Schafe, sehr viele Schafe. Und Otter, die besonders geschützt werden.
Über eine teilweise einspurige Strasse fuhren wir nach Tobermory, einem kleinen Ort in Norden von Mull, mit farbenfrohen Häusern, schönen kleinen Geschäften und einer ehemaligen Kirche, die jetzt ein Kaffee beherbergt.
Diese Insel lebt vor allen von der Landwirtschaft und vom Tourismus, weswegen auch ziemlich Verkehr auf den wenigen ausgebauten Straßen herrscht. Da wird es schon spannend, wenn sich auf der einspurigen Strasse unser Bus und ein LKW mit langen Holzstämmen begegnen. Es gibt zwar Ausweichstellen, die aber nicht immer dort sind, wo man sie gerade braucht. Auf der Rückfahrt zum Fährhafen landete deswegen ein Auto wegen uns im Graben, aber dank 4xDrive und der Muskelkraft unseres Fahrers Mark kam er wieder von alleine raus. Aber wir hätten ja genug starke Männer und Tenöre (Insiderwitz) gehabt, um den Wagen wieder aus dem Graben zu bekommen.
Heute hatten wir wieder viel Sonne und sehr angenehme Temperaturen. Erst kurz vor der Überfahrt mit der Fähre zurück ans Festland, hat es dann doch ziemlich heftig angefangen zu regnen. Da war es doch schön drinnen im Unterdeck im Trockenen zu sitzen. Unsere Reiseleiterin Conny hat uns erklärt, dass in Schottland die Wettervorhersagen eigentlich nie stimmen, weil sich das Wetter hier so schnell ändert. Wir haben ja auch jeden Tag mehrere Wetter Apps befragt, um zu wissen, was man auf die Touren mitnehmen soll. Jede hat was anderes angezeigt und wir haben halt immer die regenärmste und wärmste Vorhersage genommen – bisher auch sehr erfolgreich.
„Der Regen von heute ist der Whiskey von morgen“ (schottisches Sprichwort)
05.09.2022: Newtonmore – Killin – Tyndrum
Heute war es ein ganz entspannter Tag für uns. Wir konnten ausschlafen, denn erst um 9:30 Uhr ging es los in Richtung Tyndrum. Allerdings nicht auf direktem Weg.
Erst nach Dunkeld, ein kleiner Ort mit einer schönen Kathedrale, die aber nicht zu besichtigen war. Also stürmten einige die Geschäfte oder tranken ein Käffchen oder wanderten an den Fluss dort. Gefühlt hat hier jeder Ort einen Bach oder Fluss.
Dann ging’s nach Killin zu den Wasserfällen of Dochart und zu einer kleinen, aber feinen Lachsräucherei.
Zum Appetitanregen bekamen wir Stachelbeer- und Erdbeersekt, etwas süß, aber gut. Und natürlich ein Stamperl Whiskey. Und dann konnten wir kalt- und heissgeräucherten Lachs probieren, auf Blinies mit Frischkäse. Und geräucherten Hartkäse. Mhhhhhh. Klaus hat als passionierter Angler sogar von den Besitzern Räuchermehl aus Whiskeyfäßern geschenkt bekommen und freut sich auf seine erste geräucherte Forelle mit diesem Aroma. Als Dankeschön haben wir gesungen und ein Kunde dort hatte Tränen in den Augen, da sein Vater in Deutschland in Kriegsgefangenschaft war und er Liebhaber von deutschen Komponisten war. Tja, Musik verbindet eben.
Die Stimmung stieg von Glas zu Glas und ganz relaxed ging’s dann nach Tyndrum ins Hotel.
Etwas, was wir bisher auf allen unserer Reisen bei der Ankunft im Hotels hatten und dazu führt, dass die ersten schon ausgepackt haben, während die letzten noch in der Lobby stehen und warten: Für einen Bus mit 48 Personen sind die Aufzüge nicht nur zu klein, sondern auch soooo langsam. Und mit dem Gepäck ist Treppensteigen sehr schweißtreibend.
Und was auch immer spannend ist und morgens beim Frühstück zur Erheiterung beiträgt, sind die verschiedenen Duschamaturen. Wo muss man drehen, damit Wasser kommt, wo kommt es denn raus, wie kriege ich Wasser von oben und wie reguliere ich die Temperatur ?
Wedderbericht: In dr Nocht hots gregnet, dann isch’s uffgrissa und es isch warm worda. A leichts Jäckle hot heit logger ausgreicht.
04.09.2022: Aviemore – Inverness – Newtonmore
Es wurden die geistlichen Noten ins Handgepäck gepackt, denn es ging nach Inverness, wo wir den Gottesdienst in der Cathedral mitgestalteten.
Eigentlich sind wir im Urlaub, trotzdem klingelte der Wecker kurz nach 6 Uhr, kurzes Frühstück, Koffer in den Bus (das 4 * Hotel hatte leider keinen Aufzug und alle mit Zimmern im 1. und 2. Stock, wuchteten das Gepäck über ein ziemlich enges Treppenhaus wieder abwärts zum Bus, Gott sei Dank hatte das Hotel nur 2 Stockwerke) und dann 1,5 Std. Anreise.
Es hatte in der Nacht geregnet und auch Morgens tröpfelte es noch. Egal, wir waren ja in der Kathedrale im Trockenen.
Der Gottesdienst war insofern interessant, weil der Ablauf der Scottish Episkopal Kirche folgt, was heisst, dass diese Kirche eine Mittelstellung zwischen Katholizismus und Protestantismus einnimmt. Es findet in jedem Gottesdienst eine Kommunion statt, es predigte eine Pfarrerin und Teile des Ablaufs findet kniend statt. Für uns etwas verwirrend und hätte es nicht einen Ablaufplan gegeben, wären wir ins Straucheln geraten.
Unsere Beiträge waren mit dem Gospel „Let us Break“, dem „Heilig“ von Schubert, dem „Dona Nobis Pacem“ von Bühler und dem „Hearst as net“ von Hubert von Goisern bunt gemischt und klangen in dem großen Kirchenraum toll.
Gemeinsam mit der Gemeinde sangen wir die deutsche Nationalhymne und Beethovens „Ode an die Freude“ mit einem geistlichen englischen Text. Ungewöhnlich, oder ?
Anschließend ging es auf Nessiesuche. Wir haben eine Schifffahrt auf dem Loch (See) Ness gemacht, aber leider war die Suche vergeblich. Dieser See hat das größte Fassungsvermögen in Großbritannien, ist 36 km lang und fast durchgängig 230 m tief. Da gibt es genug Platz für Nessie, sich seit dem 6 Jhd. vor den Forschern und den vielen Touristen zu verstecken.
Die Besichtigung von Urquhart Castle, einer sehr geschichtsträchtigen Ruine direkt am Ufer von Loch Ness, gehört natürlich ins Programm und war sehr interessant. Vor allem, wenn die Sonne scheint und es angenehm warm ist.
Auf dem Weg nach Newtonmore wurde ein Teil des Kaledonischen Kanals besichtigt – die Verbindung zwischen Nordsee und Atlantischen Ozean. Die Verbindung besteht über die natürlichen Wasserstraßen Loch Dochfour, Loch Ness, Loch Oich und Loch Lochy und einen künstlichen Kanal von 35 km Länge und 8 Staustufen. Und das bereits seit 1822. Zu was die hohe Ingenieurskunst fähig war und ist.
Um 18:30 Uhr endlich im Hotel (mit Aufzug), Zimmer beziehen und dann ein hervorragendes typisch schottisches Abendessen: Schottische Linsensuppe oder Haggis (eine Art Blutwurst) mit Rüben und Kartoffelpüree, Schweinebraten, Fisch oder vegetarische Quiche und zum Abschluss schottischer Triffle oder Eis. Es war alles sehr Lecker, aber vielleicht für den ein oder anderen etwas zu wenig. Aber das läßt sich ja mit Flüssigkeit an der Bar noch auffüllen.
Es war wieder ein gelungener, interessanter und kurzweiliger Tag – Grüße nach Hause.
03.09.2022: Glenrothes – Pitlochry – Braemar – Aviemore
Ein Highlight jagte das nächste – es ging nach Braemar zu den Highland Games.
Aber vorher mussten alle noch heil zum Frühstück und zurück zum Hotel kommen. Der Linksverkehr ist für uns schon eine Herausforderung, da das seit Kindheit antrainierte Links-Rechts-Links-Guggen funktioniert hier ja nicht. Wenn man aber eine Autobahn überqueren muss, die auch noch einen Kreisverkehr hat, den man mitnehmen muss, wird es echt zur Herausforderung. Die Autos kommen einfach sehr schnell und aus der falschen Richtung. Und ganz viele.
Es haben aber alle geschafft und so ging es mit unserem neuen Fahrer Mark Richtung Highlands los. Der hatte es übrigens geschafft alle Koffer in den Stauraum zu packen, ist sogar reingekrochen, hat akribisch geschoben und gestapelt und siehe da, alle drin. Super. Somit war die Bustoilette nicht verstellt und das war für die doch längere Reise doch angenehm. Denn mit 48 Personen eine Harmoniepause zu machen, ist nicht ganz einfach. Obwohl wir ja eigentlich in den USA und in Südafrika genug Erfahrung gesammelt haben. „Zeit hängt empfindlich davon ab, auf welcher Seite der Toilettentür wir uns befinden „ (Einstein).
Die Highlands waren einfach nur schön – eine tolle Landschaft mit Heidekraut, Wiesenröschen, Moore, Farn, Wald, weit verstreuten Cottages, hügelig, und Schafen, vielen Schafen, sehr vielen Schafen. In Schottland werden noch alte Rassen gezüchtet und es gibt tatsächlich Schafe mit 2, 4 und 8 Hörnern.
In den Highlands lebt im Durchschnitt nur eine Person pro Quadratkilometer – da kommt es eher nicht zu Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Lärmbelästigung.
Nach 2,5 Std. Fahrt mit Zwischenstopp in Pitlochry kamen wir in Braemar an. Die Games waren schon in vollem Gange und wir stürzten uns in Getümmel. Es wurden traditionelle Highland Sportarten wie Baumstammwerfen (bis zu 70 kg), Tauziehen und Hammerwerfen (der Hammer wiegt 22 Pfund) gezeigt, aber auch Highland-Tanz-Wettbewerbe, Wettrennen, Einzelwettbewerbe im Dudelsackspielen, Gewichthochwurf und natürlich viele Musikzüge mit ihren Dudelsackspielern und Trommlern. Und das alles gleichzeitig. Man wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte.
Überall waren Pipers und Drums in ihren Kilts und Plaids unterwegs, maschierten auf den Festplatz, spielten die klassische Dudelsackmusik gefühlte 10 Minuten lang, formierten sich um und marschierten wieder raus.
Der Höhepunkt war natürlich der Besuch des Britischen Königshauses. Kurz vor 15 Uhr wurde der Besuch from His Royal Highness und The Duchess of Cornwall angekündigt und auf einmal waren alle Verkaufsstände, vor denen es vorher lange Schlangen gegeben hatte, leer und alle strömten auf die Ränge. Egal wie man über diese Monarchie denkt, wird man doch von der Erwartungsfieber angesteckt und reckt den Hals, um einen Blick auf die Mitglieder der königlichen Familie zu werfen. Die mischen sich natürlich nicht unters Volk, sondern bleiben in einer eigenen Loge.
Nach einer Stunde war der Besuch auch schon wieder beendet, die Zufahrtswege wurden abgeriegelt und the Royals fuhren von dannen. Der daraus entstehende Stau währte aber nur kurz und wir machten uns auf den Weg nach Aviemore ins Hotel. Vorbei an Wäldern, Skiliften, Moore, Disteln (die Nationalblume der Schotten), Schafen, vielen Schafen, sehr vielen Schafen.
Ein langer toller Tag ging zu Ende und die vielen Eindrücke müssen wir erst mal verarbeiten.
PS.: Dr Hemmel war a bissle bewölkt, a Jäckle hot ausgreicht, koin Rega
02.09.2022: Glenrothes – Kirkcaldy – Glenrothes
Jetzt hat sich doch noch geklärt, warum unsere Koffer nicht mehr in den Bus gepasst haben; weil wir Ersatzkanister mit Sprit dabei haben, da es anscheinend bei den Rundreisen mal zu Engpässe kommen kann. Solange wir nicht schieben müssen, ist alles ok.
Nach üppigem Frühstück ging es erst in ein Einkaufszentrum in der Nähe, wo wir vor überschaubarem aber begeistertem Publikum ein Minikonzert gaben und dann ging es weiter nach St. Andrews. Eine Stadt an der Küste mit vielen geschichtsträchtigen Elitecolleges, wo auch Mitglieder der königlichen Familie studiert haben. Dort sind sich auch William und Kate begegnet (seufz).
Und hier residiert der älteste noch aktive Golfclub der Welt, der bis heute die Regeln weltweit bestimmt. Kein Wunder also, dass der halbe Vorort aus Golfhotels, Clubhaus und Golflöchern besteht.
Zu besichtigen sind hier auch die Ruinen der grössten, längsten und ehemals wichtigsten Kirche von Schottland: St. Andrews Cathedral. Bereits 1160 begann der Bau und zahlreiche Pilger kamen hierher, um die Gebeine des Apostels Andreas zu sehen.
Ein netter Ort mit vielen kleinen Geschäften, die wir anpeilten und hier gab es auch die Möglichkeit sich mit Cashmere-, Tweed-, und Merinowollumhängen einzudecken. Nicht immer ganz billig, aber toll weich und vor allem warm. Und natürlich auch mit einem Kilt, den es für Frauen und Männer gibt. Aber von unseren Tenören oder Bässen hat sich bisher noch keiner getraut. Aber die Reise hat ja erst begonnen.
Also weiter nach Kirkcaldy, wo es einen Empfang mit dem Bürgermeister Jim Leischman und Mitgliedern des Partnerschaftskomitees gab. Danke an John Vaughan und seiner Frau Karin für den herzlichen Empfang. Es wurden Reden gehalten (Gott seid Dank nicht zu lange und sehr launig), wir wurden mit Sandwiches, Süßem, Kaffee und Tee bestens versorgt, natürlich gab es das obligatorische Gruppenphoto und es wurde natürlich gesungen. Gemeinsam mit dem Titel Auld Lang Syne, der einfach alle Grenzen überwindet, nahmen wir Abschied.
Als Gastgeschenk haben wir was Flüssiges aus dem Schwarzwald und Süßes von Waldenbuch mitgebracht. Was Glenrothes uns geschenkt hat, wissen wir noch nicht, aber da bei der Übergabe von Trinken und Teilen die Rede war (kann aber auch sein, dass die Autorin da was missverstanden hat), gibt es demnächst vielleicht im Bus etwas, was unsere Schnapsgläschen füllen könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und es ist schon erwähnenswert, dass die Partnerschaft zwischen Böblingen und Glenrothes schon 51 Jahre besteht.
Der Tag hatte uns viele neue Eindrücke mit einer tollen Landschaft und für uns neuen Baustilen beschert und die wurden am Abend gebührend flüssig gewürdigt.
Und da die Daheimgebliebenen ja auch immer wissen wollen, wie das Wetter denn so war: Warm, etwas windig und kein Tropfen Regen bisher.
01.09.2022: Stuttgart – Frankfurt – Edinburgh – Glenrothes
Heute ging es also los – wir starteten von Frankfurt nach Edinburgh. Und siehe da, es gab jetzt doch eine Regionalbahn, die von Herrenberg direkt zum HBF Stuttgart fuhr – ohne Umsteigen. Einige haben sich zwar schon andere Wege gesucht und gefunden. Aber 8 Unerschrockene haben es gewagt und es hat tatsächlich geklappt.
Alle waren rechtzeitig am Gleis 10 und Klaus konnte das erste Mal durch schnaufen. Allerdings haben Einige beim Einchecken am Vortag die Onlineseiten nicht richtig durchgelesen und so sind die Bordkarten nicht im eigenen Postfach gelandet, sondern bei Klaus, da er bei allen Teilnehmern als default voreingestellt war. Und so kamen gestern im Minutentakt Meldungen über den Eingang von neuer Post bei ihm an. Er hat alle Bordkarten gesammelt, ausgedruckt und mitgebracht. Klaus, unser Held.
Wir waren pünktlich (!) in Frankfurt, hatten aber nur wenig Zeit um den langen Weg vom Fernbahnhof zum Gate B41 zu schaffen. Die Koffer mussten noch aufgegeben werden, was sich als knifflig herausgestellt hat, da das heutzutage ja über Terminals erfolgt und was braucht man dazu ? Richtig die Bordkarten. Auch das haben alle nach einigen Fehlversuchen und mit Unterstützung hinbekommen. Also weiter zur Passkontrolle und zum Sicherheitscheck. Und was braucht man wieder ? Richtig die Bordkarte und den Pass. Nur bei einem Sänger ist die Bordkarte auf dem langen Weg vom Handy einfach verschwunden. Die ersten Schweissperlen wurden sichtbar und nur durch die Hilfe eines verständigen Flughafenmitarbeiters, der einfach durchgewunken hat, da wir eine Gruppe waren, ging es weiter. Danke dafür.
Auch die Passkontrolle wird schon mit Terminals durchgeführt, wobei ein Gesichtsabgleich mit dem Pass durchgeführt wird. Und das dumme Terminal erkannte einen einfach nicht, wenn man noch die Gesichtsmaske trug.
Kaum am Gate, konnte man schon in den Flieger steigen. Und was brauchte man wieder ? Richtig die Bordkarte. Die fehlende Bordkarte war immer noch nicht wieder auf dem Handy aufgetaucht, aber Lufthansa hat eine Ersatzbordkarte ausgestellt. Schweißperlen abwischen und ab in den Flieger.
Einigen haben sich erst mal einen Kaffe bestellt, den gibts aber nicht mehr wie früher einfach frisch aufgebrüht im Becher, sondern es gab Pulver und heisses Wasser in einen Becher und dazu einen Deckel, der zum Einen kaum über den Becherrand zu bekommen war, schwer an eine Schnabeltasse erinnerte und ein Loch hatte, damit man mit einem Holzstäbchen noch umrühren kann. Dumm nur, dass man sich beim Trinken dabei fast ein Auge aussticht. Wahrscheinlich will man mit dem Deckel verhindern, dass bei einem Luftloch der Kaffee nicht erst am Kabinenhimmel und dann auf der Kleidung landet. Naja, gut gemeint.
In Edinburgh waren tatsächlich alle Koffer angekommen und wir wurden dort von Conny, unserer Reiseleiterin für die nächsten 10 Tage, empfangen. Und der Busfahrer Keith kam auch pünktlich (für Deutsche sehr wichtig !), um uns abzuholen. Auf dem Bus stand luxury, was sich dann aber schnell relativierte. Denn der Bus hat für 50 Personen Platz, aber leider nicht für das gesamte dazugehörige Gepäck. Da mussten einige Koffer in den Bus statt in die Gepäckräume. Auch sonst ist Luxus im Innenraum nicht überall zu finden. Aber da hatten wir ja schon auf unserer Reise in die USA und Kanada Erfahrungen gesammelt.
Jetzt ging es nach Glenrothes ins Hotel, Koffer ins Zimmer schmeißen und dann zum gemeinsamen Abendessen. Es war wirklich sehr lecker, typisch schottisch mit überbackenen Macaroni 😉 und so mancher hat sein erstes Guiness genossen.
30.08.2022 – Reiseroute und letzte Chorprobe
Die Spannung steigt so langsam an und in der letzten Singstunde werden nochmal alle Musikstücke geprobt und da merken doch einige, dass sie noch nicht so oft in den Proben waren. Clemens ist trotzdem zufrieden mit uns.
Und eines der wichtigsten Themen ist: Was nimmt man mit zum Anziehen. Die verschiedenen Wetterapps geben auch verschiedene Temperatur- und Regenangaben wieder und so bleibt nur die Zwiebeltechnik. Aber Regensachen werden wir bestimmt brauchen und auch abends wird es kühl werden.
Übermorgen geht es los und erst wenn alle im Flieger nach Schottland sitzen, fällt die Anspannung ab.
Das ist unsere Reiseroute – sieht eher wie eine Schnitzeljagt aus 😉
23.08.2022 – Wenn einer eine Reise tut …
… dann muss vorher an vieles gedacht werden. Also was müssen / sollen wir alles unbedingt mitnehmen:
- Reisepass – gültig und den aktuellen Pass ( Insiderwitz)
- Bordkarte für Hinflug ausgedruckt, Ticket mitnehmen wegen Rückflug
- Elektro Adapter (Europa lässt grüßen)
- Devisen – Englische Pfund
- Schottisches Wetter beachten- Zwiebellook, Schirm, Regenjacke, Sonnencreme, Sonnenbrille
- s‘ „Gläsle“ für den Durscht zwischendurch
- Notfallkleidung im Handgepäck (wenn da Koffer woandersch nofliegt)
- Noten im Handgepäck
- FFP2 Masken und Corona Nachweise
- Powerbanks (nur im Handgepäck)
- Wichtige Medizin im Handgepäck
- Taschenlampe im Handgepäck/Batterie raus
- Ladekabel
Jetzt müssen wir nur noch nach Stuttgart kommen, denn der Flug von STGT nach Frankfurt klappt nicht und der VVS tut derzeit alles, dass wir mit Sack und Pack 2 – 3 mal Umsteigen müssen. Also Alle zum Hauptbahnhof Stuttgart, dann mit der ZUG LH3417 (=ICE 518 Richtung Münster) um 13:51 Uhr zum Flughafen Frankfurt und dann tatsächlich mit einem Flieger nach Edinburgh. Ankunft geplant 17:20 Uhr Ortszeit. Mal sehen, ob das klappt.
Das gilt natürlich auch für die Rückreise am 10.09.2022, da gehts um 18:05 Uhr von Edinburgh nach Frankfurt mit dem Flieger und dann fahren wir allerdings mit dem Bus von Frankfurt nach Böblingen. Jeppeh.
Generell ist so eine Reise in einer Gruppe spannend – aber in Zeiten von Corona, Baustellen bei der VVS, Personalmangel an Bahnhöfen und Flughäfen, Krieg in der Ukraine, Brexit und Gasreduktion von Russland, kann das schon eine Herausforderung für die Reiseplaner und die Mitreisenden werden.
„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
30.07.2022 – Vorletzte Probe
Jetzt gibt es nur noch eine Probe, dann geht es los. Und in der vorletzten Probe wurde noch einiges besprochen: Von Geldumtausch, Adapter, Versicherung, Kreditkarte, gültigem Reisepass, über die Poloshirts in schwarz-rot-gold und positivem Stress, bis zu den Auftrittsorten und dem Gruppenbild.
Unser Organisator Klaus ist wieder ziemlich stark am Rudern, um alle Fragen von uns und von dem Reiseveranstalter ZIK zu beantworten und Unklarkeiten zu klären. Was würden wir nur ohne ihn machen.
Noch ein wichtiges Detail an Alle: Sollte es wieder dazu kommen, dass das Essen im Magen liegt oder man dringend desinfizieren muss, ist es ratsam ein Trinkgefäss bei der Hand zu haben. Klaus und sein Ausschenkassistent Sigi haben dafür immer etwas Flüssiges in petto.
Noch 7 Wochen … und bald geht es los …
…wir sind schon langsam im Reisefieber ….
Die Reiseroute, die Hotels, die Auftritte und das Rahmenprogramm stehen schon fast final fest. Aber wie bei jeder Reise sind Änderungen möglich und sehr wahrscheinlich.
Was die Währung und den Strom angeht, ticken die Uhren in Schottland etwas anders. Also heisst es wieder Adapter besorgen und sich über die Währung schlau machen. Reiseführer werden schon gekauft und studiert und unsere T-Shirts bekommen einen weiteren Namen eingestickt. Eigentlich kann es jetzt schon losgehen, aber es sind noch 7 Wochen – und hoffentlich macht uns der Coranavirus keinen Strich durch die Rechnung.